Ratgeber Substitutionstherapie
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Texte: Lydia Köper
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Für die Diagnose einer Opiatabhängigkeit gibt es internationale Richtlinien, die in der ICD (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten) festgelegt sind. In der aktuellen Ausgabe (ICD-10) wird eine Abhängigkeit als psychisches und physisches Phänomen beschrieben, welches sich nach wiederholtem Substanzgebrauch entwickelt. Charakteristisch für eine Abhängigkeit ist demnach der starke Wunsch, die Substanz (Droge) einzunehmen – trotz Wissen um schädliche Folgen. Betroffene haben Schwierigkeiten, den (Drogen-)Konsum zu kontrollieren; Verpflichtungen und andere Aktivitäten werden vernachlässigt, die Droge wird zum Lebensmittelpunkt. Zudem verspüren Betroffene häufig körperliche Entzugssymptome und benötigen immer höhere Mengen der Substanz (Droge), damit die gewünschte Wirkung eintritt.
Eine Sucht beschreibt das unabdingbare Verlangen nach einem Gefühls- oder Bewusstseinszustand und ermöglicht Betroffenen scheinbar, für einen Augenblick aus einer als unerträglich wahrgenommenen Situation zu entfliehen und ein vermeintlich positives Gefühl zu erleben. Eine tatsächliche Verbesserung der Situation ist allerdings nicht die Folge des Suchtmittelkonsums. Man unterscheidet zwischen stoffgebundenen Süchten wie Drogen oder Alkoholsucht und stoffungebundenen Süchten wie Spiel- oder Magersucht. Die Ursachen einer Sucht sind vielschichtig. Die Entstehung kann meist nicht an einzelnen Faktoren festgemacht werden, vielmehr ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren für die Entstehung der Abhängigkeit verantwortlich.
Eine Suchttherapie kommt bei Abhängigkeit von bestimmten Drogen zum Einsatz. Dabei werden Drogen wie z. B. Opiate durch Medikamente (Substitute) zunächst ersetzt. Alle medikamentös unterstützenden Suchttherapien haben ein gemeinsames Ziel: mittelfristig eine Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität herbeizuführen, den Patienten zu stabilisieren und langfristig ein Leben ohne Drogen zu erreichen. Um Betroffene von Beginn an vor Entzugserscheinungen und Suchtdruck zu bewahren, wird eine kontinuierliche, langfristige Therapie mit einem geeigneten Substitut empfohlen.