Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Substitutionstherapie

Informationen für Betroffene und Angehörige
 
 
Substituionstherapie
Therapie einer Opiatabhängigkeit

Bei einer medikamentös unterstützten Suchttherapie wird dem Patienten eine Substanz verabreicht, die der bislang zugeführten Droge ähnlich ist. Hierfür werden häufig Medikamente mit den Wirkstoffen Buprenorphin oder Methadon verabreicht. Opiatabhängigkeit ist eine chronische lebenslange Erkrankung, die zur Vermeidung von Rückfällen mit einer wirksamen Langzeittherapie – auch über Jahre hinweg – behandelt werden sollte.

Je nach Stabilität des Patienten und nach dessen persönlichen Wünschen kann dabei eine Verbesserung unterschiedlich aussehen. Manchmal scheint der Schritt aus dem alltäglichen Beschaffungsstress ausreichend, manchmal scheint das Ziel der gefühlten Heilung erreichbar. Dieser Prozess ist fließend und lohnt sich auch während der Therapie immer wieder zu hinterfragen.

Die Erfahrung zeigt, dass Patienten eine gute Chance zurück in ein normales Leben haben, wenn sie ihren Alltag neben der Sucht – und sei er anfänglich auch noch so beschränkt – bewusst und mit klarem Kopf erleben. Selbstverständlich betrifft dies nicht alle Patienten, wohl aber Patienten, die ihr Leben wieder mehr in die Hand nehmen möchten.

Manche opiathaltigen Medikamente enthalten Naloxon, das die nicht sachgerechte Verwendung (Schniefen oder Spritzen) des Arzneimittels erschwert und die Versuchung des fälschlichen Gebrauchs vermindert, da die bekannte euphorische Wirkung (Kick) ausbleibt. Weiterhin kann man das Medikament mit dem Naloxon-Zusatz schlechter auf dem Schwarzmarkt verkaufen, da durch diesen Zusatz kein hoher Preis mehr erzielt wird.

 

Medikamentenwahl

Zur Durchführung einer Suchttherapie stehen Arzt und Patient verschiedene Medikamente zur Auswahl. Der bekannteste in diesem Zusammenhang eingesetzte Wirkstoff dürfte Methadon sein, welcher bis vor einigen Jahren als alleiniger Standard in der Suchttherapie galt. Eine Substitution mit Codein oder Dihydrocodein wird heute selten durchgeführt. Der Wirkstoff Buprenorphin wird heute neben Methadon als das Medikament erster Wahl für die Suchttherapie verwendet und wurde, wie auch Methadon, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufgenommen.

 Methadon und Buprenorphin

Methadon wie auch Buprenorphin binden an sogenannte Opiatrezeptoren im Körper, wodurch keine Schmerzsignale mehr an das Gehirn gesendet werden können. Patienten, die mit dem Wirkstoff Buprenorphin behandelt werden, empfinden sich oft „klarer“. Ist man auf Buprenorphin oder auf Methadon eingestellt, verschwinden in der Regel die Entzugssymptome und der Suchtdruck lässt stark nach. Bei ausreichender Buprenorphin-Dosierung (ca. 16 mg) sind zwischen 80 und 95 Prozent der sogenannten Opioidrezeptoren im Körper belegt. Spritzt sich jetzt der Patient ein erneutes Mal Heroin, verspürt er keinen Kick mehr, da Buprenorphin stärker an den Rezeptoren bindet als Heroin und Methadon. Heroin schafft es nicht, Buprenorphin zu verdrängen, um ein euphorisches Gefühl auszulösen. Methadon deckt ca. 22 – 35 Prozent der Opioidrezeptoren ab, sodass bei einem Heroinkonsum immer noch ausreichend Rezeptoren vorhanden sind, die einen Kick auslösen. Bei ausreichender Dosierung der Medikamente sind die Rezeptoren „satt“ und die Patienten verspüren keinen Opiathunger mehr.

Vorteile einer Suchttherapie

Die Suchttherapie soll den Betroffenen helfen, aus ihrem alltäglichen Kreislauf der Drogenbeschaffung auszubrechen, ihr Überleben zu sichern und die Risiken ihres Verhaltens für sich und andere zu reduzieren. Mittel- und langfristig können zusätzlich körperliche und psychische Begleiterkrankungen behandelt werden, um so nach Möglichkeit eine Befreiung von der aktiven Drogensucht zu erreichen. Verschiedene Studien belegen, dass eine Suchttherapie den Drogenkonsum deutlich reduziert, die soziale Situation verbessert und die Beschaffungskriminalität verringert. Die Krankheit nimmt einen positiveren Verlauf und geht mit einer geringeren Sterberate und einer geringeren Hepatitis- und HIV-Übertragungsrate einher. Durch die Suchttherapie kann die allgemeine Lebensqualität der Betroffenen stark verbessert werden.

10. Mai 2017
Jährlich am 31. Mai findet der Weltnichtrauchertag statt, um auf die Gefahren und Folgen des Rauchens aufmerksam zu machen.
  
01. Juli 2014
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein neues Angebot zur Unterstützung beim Rauchstopp, wie die Ärzte Zeitung informiert. Allein im Jahr 2011 sind in Deutschland rund 26.000 Menschen an den Folgen einer COPD gestorben, das teilt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit.
  
14. Februar 2013
Im Jahr 1935 ist die Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker gegründet worden. Die Anonymen Alkoholiker wenden sich an Menschen, die unter Alkoholismus leiden.
  
29. Januar 2013
Die Aktionswoche Alkohol bietet Informationsveranstaltungen rund um die Suchtprävention bei Alkohol an.
  
12. August 2011
Allein der Wille entscheidet darüber, ob eine Therapie von Heroinabhängigkeit erfolgreich ist oder nicht. Eine Substitutionstherapie kann helfen.
  

In der Suchttherapie ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient fundamental. So sollten Patienten offen und ehrlich über eventuellen Suchtdruck und ihr allgemeines Befinden sprechen, wodurch sich Rückfälle häufig schon vermeiden lassen. Der Arzt kontrolliert die Einnahme des Substitutionsmittels in der Praxis; nach einer gewissen Therapiezeit kann auch eine Einnahme zu Hause stattfinden (Take-Home-Option). Dies ist allerdings nur möglich, wenn sich Arzt und Patient sicher sind, dass der Patient stabil ist (u. a. kein Beikonsum von anderen Drogen und Alkohol mehr) und sich nun bewusst für den nächsten Schritt in ein normaleres Leben entscheidet.

 

Therapie Substitutionstherapie

Bei einer medikamentös unterstützten Suchttherapie wird dem Patienten eine Substanz verabreicht, die der bislang zugeführten Droge ähnlich ist. Hierfür werden häufig Medikamente mit den Wirkstoffen Buprenorphin oder Methadon verabreicht. Opiatabhängigkeit ist eine chronische lebenslange Erkrankung, die zur Vermeidung von Rückfällen mit einer wirksamen Langzeittherapie – auch über Jahre hinweg – behandelt werden sollte.

Je nach Stabilität des Patienten und nach dessen persönlichen Wünschen kann dabei eine Verbesserung unterschiedlich aussehen. Manchmal scheint der Schritt aus dem alltäglichen Beschaffungsstress ausreichend, manchmal scheint das Ziel der gefühlten Heilung erreichbar. Dieser Prozess ist fließend und lohnt sich auch während der Therapie immer wieder zu hinterfragen.

Die Erfahrung zeigt, dass Patienten eine gute Chance zurück in ein normales Leben haben, wenn sie ihren Alltag neben der Sucht – und sei er anfänglich auch noch so beschränkt – bewusst und mit klarem Kopf erleben. Selbstverständlich betrifft dies nicht alle Patienten, wohl aber Patienten, die ihr Leben wieder mehr in die Hand nehmen möchten.

Manche opiathaltigen Medikamente enthalten Naloxon, das die nicht sachgerechte Verwendung (Schniefen oder Spritzen) des Arzneimittels erschwert und die Versuchung des fälschlichen Gebrauchs vermindert, da die bekannte euphorische Wirkung (Kick) ausbleibt. Weiterhin kann man das Medikament mit dem Naloxon-Zusatz schlechter auf dem Schwarzmarkt verkaufen, da durch diesen Zusatz kein hoher Preis mehr erzielt wird.

 

Diagnose Substitutionstherapie

Für die Diagnose einer Opiatabhängigkeit gibt es internationale Richtlinien, die in der ICD (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten) festgelegt sind. In der aktuellen Ausgabe (ICD-10) wird eine Abhängigkeit als psychisches und physisches Phänomen beschrieben, welches sich nach wiederholtem Substanzgebrauch entwickelt. Charakteristisch für eine Abhängigkeit ist demnach der starke Wunsch, die Substanz (Droge) einzunehmen – trotz Wissen um schädliche Folgen. Betroffene haben Schwierigkeiten, den (Drogen-)Konsum zu kontrollieren; Verpflichtungen und andere Aktivitäten werden vernachlässigt, die Droge wird zum Lebensmittelpunkt. Zudem verspüren Betroffene häufig körperliche Entzugssymptome und benötigen immer höhere Mengen der Substanz (Droge), damit die gewünschte Wirkung eintritt.